Nachjustieren und Erneuerbare schneller ausbauen – eben weil die EEG-Umlage wieder steigt

Windräder Wiese EEG-Umlage

Die EEG-Umlage ist wieder gestiegen. Dabei hat doch Minister Gabriel den Ausbau der Erneuerbaren Energien fast gestoppt, um in seinen Worten „die Kostenbremse“ zu ziehen. Der Aufwärtstrend auf 6,88 Cent/kWh zeigt, dass Gabriel am falschen Hebel gedreht hat. Die hohe Umlage liegt vor allem an den fallenden Strompreisen an der Börse und an den vielen befreiten Industrieunternehmen. Die Kostendynamik der EEG-Umlage ist also nicht durchbrochen, wie Minister Gabriel immer wieder behauptet. Jetzt muss er nachjustieren. Sigmar Gabriel muss die wirklichen Preistreiber einschränken. Die Erneuerbaren müssen wieder schneller ausgebaut werden.

Warum steigt die Umlage?

Die EEG-Umlage steigt wieder. Das zeigt, dass Minister Gabriel an den falschen Hebeln gedreht hatte. Was Fachkreise längst wussten, belegt nun die Wirklichkeit. Die tatsächlichen Kosten der Erneuerbaren Energien haben sich von den Zahlungen der Verbraucher entkoppelt. Immer noch besteht das sogenannte EEG-Paradoxon. Wenn die Strompreise an der Börse durch die Erneuerbaren Energien sinken, steigt dadurch die Umlage und in der Folge die Stromrechnungen der meisten Verbraucher. Die Erneuerbaren Energien kannibalisieren sich in dem bestehenden Marktsystem selber. 1/3 der Stromnutzer profitiert allerdings von dieser Lösung. Das dafür gleich doppelt. Vielverbraucher zahlen kaum EEG-Umlage und sparen durch den direkten Stromeinkauf.

Wir können und müssen die Erneuerbaren Energien also wieder schneller ausbauen?

Die Politik muss endlich an den richtigen Stellschrauben drehen. Da der tatsächliche Ausbau der Erneuerbaren Energien nichts mit der gestiegenen EEG-Umlage zu tun hat, kann und muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien wieder deutlich steigen.

Das gebietet vor allem der fortschreitende Klimawandel. 2016 haben wir 1,2 Grad erreicht. Um die weltweite Temperatur bei 1,5 Grad zu stoppen, ist deutlich mehr Eile geboten.

Aber auch die drastischen Arbeitsplatzverluste im Bereich der Erneuerbaren Energien sind ein Alarmsignal. Sie können zu hohen volkswirtschaftlichen Folgeschäden führen.

Einfache Lösungen für eine sinkende EEG-Umlage

Lösung 1: Zu niedrige Preise und zu viel Strom bremsen die Energiewende. Eine Kohlenstoffsteuer in Höhe von etwa 80 Euro pro Tonne CO2 würde dreckige und ineffiziente Überkapazitäten aus dem Markt drängen und hätte im Jahr 2015 die Ausgaben für die Erneuerbaren Energien zu 100 Prozent gedeckt. Die EEG-Umlage wäre dann also bei 0 Cent/kWh.

Lösung 2: Die Preise an der Strombörse sind in den letzten Jahren um 4 Cent gefallen. Wenn die privilegierten Vielverbraucher wenigstens ihre gesunkenen Einkaufspreise weitergeben, muss die Umlage nicht auf 7 Cent steigen, sondern sinkt auf 5 Cent/kWh.

Arbeitsplätze retten

Ein schleppender und verzögerter Ausbau der Erneuerbaren gefährdet viele hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Zukunftsbranche Energiewende. Schon die Drosselung des Ausbaus in den letzten drei Jahren hat mehr Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren vernichtet, als überhaupt insgesamt in der Braunkohle arbeiten. Der Jobmotor der Energiewende kann nur mit einem rascheren Ausbau wieder ins Laufen kommen.

 

energie neu denken gUG

energie neu denken setzt sich für den bürgernahen Ausbau der Erneuerbaren Energien ein. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft kämpft für eine volkswirtschaftlich sinnvolle, gerechte und sozial verträgliche Transformation des deutschen Strommarktes.

Dazu organisiert energie neu denken Informationsveranstaltungen, berät Umweltorganisationen und setzt Kampagnen für Erneuerbare Energien und gegen atomare und fossile Techniken um.

Für Fragen steht Ihnen Frau Trudel Meier-Staude (Tel. 089-35 65 33 44, Mail info@energie-neu-denken.de) von energie neu denken gUG gerne zur Verfügung.

 

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