Einsparung

Sparen, Effizienz oder Suffizienz, wie auch immer man es nennen mag, je weniger wir verbrauchen, desto weniger Eingriffe erfährt unsere Natur. Das klingt einfach, ist aber höchst kompliziert.

Denn: Sparen fängt zuallererst im Kopf an. Es sind ausgeklügelte Konzepte gefragt, wie die Menschen sich auf wesentliche Dinge statt ungebremsten Konsum konzentrieren. Damit diese tragfähig werden und in die Breite gehen, müssen wir eine andere Perspektive auf die Wirtschaft einnehmen.

Ob wir über die Gemeinwohlökonomie nachdenken oder über Bruttosozialglück, es gibt praktikable und lebenswerte Ansätze.

Was macht die Bundesregierung?
Die derzeitige Politik ist noch sehr verhaftet in dem bestehenden System des steigenden Bruttosozialproduktes. Wenn überhaupt, wird über Fördergelder minimales Sparen angeregt. Leider bieten allerdings die weiträumigen Industrieprivilegien vor allem Anreize zum Verschwenden.

Immerhin hat die Bundesregierung 2014 die EU-Energieeffizienz-Richtlinie (EED) weitgehend umgesetzt. Kernpunkte der EED sind die verpflichtende Energieeinsparung von jährlich durchschnittlich 1,5 % Prozent sowie eine Sanierungsrate für Gebäude und die verpflichtende Durchführung einer Kosten-Nutzen-Analyse der Kraft-Wärme-Kopplung bei Neubau oder Modernisierung von Kraftwerken und Industrieanlagen.

Was könnte die Politik besser machen?
Ein wirkliches Umdenken erfordert auch die Kommunikation im kurzfristigen Horizont unbequem erscheinender Konzepte. Das Einbinden authentischer Persönlichkeiten des Wissenschaftsbetriebs dürfte hierfür unumgänglich sein. Der Klimawandel mit seinen sehr langfristigen Konsequenzen erfordert die stetige Begleitung durch unabhängige Köpfe als anerkannte Impulsgeber.

Auf niedrigerer Ebene muss verdeutlicht werden, dass Energieeffizienz vor der eigenen Haustüre anfängt. Hierfür müssen Fördertöpfe verstetigt werden. Finanzielle Entlastungen von energieintensiven Unternehmen müssen an Effizienzmaßnahmen gekoppelt werden.

Insgesamt müssen sich die leitenden politischen Köpfe trauen, ein Umdenken wenigstens zu beginnen.