Netz

In 4 Jahren (2008-2012) wurden 800 km Freileitung im Höchstspannungsbereich abgebaut, Mittelspannung 17.000 km, Niederspannung sogar 17.704 km.

Gesprochen wird allerdings nur über den Ausbau von Netzen. Und darüber regen sich einige Interessengruppen in allen Ecken Deutschlands auf. Es geht allerdings – und das wird in der Diskussion von fast allen Diskussionsteilnehmern vergessen – im Sinne einer gelingenden Energiewende eher um einen Umbau der Netze und die intelligente Ausgestaltung.

Je intelligenter und dezentraler die Nutzung, desto weniger Ausbau ist notwendig. Der momentane Ausbauplan sieht eine Verlängerung der Höchstspannungstrassen um etwa 10% vor. Die Kosten für den Ausbau des Übertragungsnetzes sind mit ca. 20 Mrd. Euro prognostiziert und belaufen sich damit pro Jahr auf etwa 2 Mrd. Euro. Das ist vergleichsweise sehr wenig Geld dafür, dass der Erneuerbare Strom besser genutzt werden kann. Wir sparen uns dadurch Ausgleichskosten und müssen weniger Anlagen abregeln. Die Kosten für die zusätzlichen Systemdienstleistungen steigen. Im gesamten Jahr 2014 waren es Ausgaben in Höhe von 370 Mio Euro. 2015 nur für das erste Halbjahr 400 Mio Euro. 150 Mio Euro davon waren “Einspeisemanagement” (abgeregelte Erneuerbare Energien). Betrachtet man nur die Kosten, werden sich allein darüber die Investitionen rechnen. Deshalb sollte der Ausbau der Netze mit der notwendigen bürgerlichen Beteiligung so bald wie möglich umgesetzt werden, damit möglichst wenig doppelte Kosten anfallen.

Was macht die Bundesregierung?
An der Diskussion in Bayern zeigt sich, dass die Bürger nicht ausreichend mitgenommen wurden. Auch Umweltprüfungen wurden übergangen. In Norddeutschland zum Beispiel gab es deutlich weniger Proteste.

Was könnte die Politik besser machen?
Die Beschleunigung des Netzausbaus klingt nach einem sinnvollen Ziel. Allerdings geht es an manchen Orten nicht um Geschwindigkeit, sondern um demokratische Verhandlungen und darum, die Menschen mit zu nehmen. Da bringt es nichts, wichtige betroffene Entscheidungsträger zu überspringen. Geduld und Verständnis sind hier bessere Partner, um voran zu kommen.