Energiespeicher

Bei einer Vollversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien wird Deutschland einen großen Teil des Bedarfes über fluktuierende Einspeisung aus Wind und Sonne abdecken. Dabei wird es mal eine überschüssige Produktion geben und mal eine zu hohe Nachfrage. Diese Schwankungen werden insbesondere durch ein intelligentes Lastenmanagement und Speichertechnologien ausgeglichen.

Die heute nutzbaren Speichersysteme haben sehr unterschiedliche Potentiale. Charakterisiert wer­den die Stromspeicher  durch ihre Kapazität und die Dauer eines Lade- und Entladezyklus. Für eine Vielzahl völlig verschiedener Einsatzbereiche sind unterschiedlichste Speichertechnologien bekannt.

Wie die Stromerzeugung kann auch die Speichertechnologie zentral und dezentral erfolgen. Durch diese Flexibilitätsoptionen lassen sich generell Lastkurven glätten und systemdienlicher fahren.

Wesentlich ist Folgendes:
Dezentrale Speicher können die Aufnahmefähigkeit der Netze um 66% steigern (Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE). Zusätzlich bewirken dezentrale Speicher eine EEG-Umlage Minderung:  die Einspeiselasten verschieben sich und der Strompreis an der Börse wird positiv beeinflusst. Das spart gleich doppelt Kosten.

Was macht die Bundesregierung?
Im Rahmen der bis 2018 laufenden Förderinitiative „Energiespeicher“ hat die Bundesregierung 200 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Als Schwerpunkte wurden Leuchtturmprojekte definiert, die den Bereichen “Wind-Wasserstoff-Kopplung” und “Batterien in Verteilnetzen” zugeordnet wurden. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert Projekte zu Batteriespeichern, die in Verbindung mit einer PV-Anlage installiert sind. Im Rahmen des Leuchtturmprojekts Elektromobilität des Bundesumweltministeriums spielen 2015 Speichertechnologien eine wesentliche Rolle.

Dennoch: Die Förderung des BMWi-Programmes für Batteriespeicher bei Photovoltaikanlagen startete am im März 2016 und stellt weitere Mittel in Höhe von des 30-Millionen zur Verfügung. Fördertöpfe sind aber meist keine verlässlichen Partner für die Wirtschaft, weil die Politik je nach aktueller Lage mal mehr und mal weniger Geld zur Verfügung stellt.

Was könnte die Politik besser machen?
Wesentlich wichtiger sind gute Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Speichertechno­logien zu schaffen. Denkbar wäre etwa, dass Gabriel den Eigenverbrauch von Photovoltaik für 1 bis 2 Jahre von den Abgaben ausnimmt; so entstehen intelligente Batterienutzungen von alleine. Entschei­dend ist aber statt einer durch die Bundesregierung verordneten Drosselung ein stetiger Ausbau der erneuerbaren Energien, der die Erprobung und den effizienten Einsatz neuer Speichertechnologien am Wirtschaftsstandort Deutschland ermöglicht und wirtschaftlich wünschenswert macht.

Je stärker Schwankungen bei der Energieerzeugung ausfallen, desto wichtiger und wirtschaftlicher werden Speichertech­nologien. Sie können ihr volles Potential aber erst bei Quoten von 80% erneuerbar erzeugter Energie ausschöpfen.

Die Bundesregierung kann durch einfache Mittel einen neuen Markt zulassen oder mit den Speichertechnologien nach der Photovoltaik ein weiteres Technologiegebiet kampflos aufgeben und den aufstrebenden Industrienationen im fernen Osten die Innovationen auch auf diesem zukunftsträchtigen Sektor überlassen.