Strompreis Phantasien

Aktion beendet

„Wir wollen die Umschichtungen und versteckten Kosten auf der Stromrechnung sehen.“ Wir stehen immer noch voll und ganz hinter dieser Forderung, genauso wie viele Kolleginnen und Kollegen.
Wir müssen allerdings einsehen, dass wir im Falle dieser Aktion leider kaum politische Resonanz erhalten haben. Deshalb beenden wir nach einiger Zeit und großer Beteiligung die Möglichkeit, die Entscheidungsträger über Email zu erreichen.

Falls Sie dem Text allerdings zustimmen, begrüßen wir es ausdrücklich, wenn Sie ihn nutzen, um Politiker oder Presse an die wahren Kostentreiber zu erinnern


Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird seit 2010 vor allem unter dem Gesichtspunkt der damit verbundenen Kosten diskutiert. Die Erneuerbaren Energien – allen voran die Photovoltaik – werden als Preistreiber dargestellt. Sie stehen wieder am Pranger, weil die sogenannte EEG-Umlage steigt.

Die Höhe der Umlage wird allen Stromkunden auf ihrer Rechnung präsentiert. Doch was die Umlage mit den tatsächlichen Förderkosten zu tun hat, bleibt im Dunkeln. Zwar ist bekannt, dass die Steigerung der Umlage nur zu einem Bruchteil auf die Zahlungen für Erneuerbare Energien zurückzuführen ist. Jedoch ist die gesamte EEG-Umlage derzeit so intransparent und irreführend für die Stromverbraucher in Deutschland, dass der Großteil glaubt, der Ausbau von Sonne und Wind koste einfach viel.

Das ist allerdings falsch. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat mit den Kosten immer weniger zu tun. Im Jahr 2009 flossen in die Förderung der Erneuerbaren Energien knapp 11 Mrd. Euro, im Jahr 2013 sollen es laut Prognose mit Liquiditätsreserve und Nachholung aus dem Jahr 2012 etwa 20 Mrd. Euro werden. Das ist eine Verdoppelung und klingt nach viel. Bedenkt man allerdings, dass der Stromkunde im Jahr 2009 pro kWh nur etwa 1 Cent für die Erneuerbaren gezahlt hat, muss man sich wundern, woher dann für 2013 die Steigerung auf 5,277 Cent kam. Für 2014 sollen es nun sogar 6,24 Cent Umlage werden. Wie wird aus einer tatsächlichen Kostenverdoppelung eine Versechsfachung?

BEE e.v.: Anteile am Zuwachs der EEG-Umlage 2013-2014Laut Studien gehen nur etwa 15% der diesjährigen Steigerung auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurück. Der Rest sind zusätzliche Ausgaben und Kostenverschiebungen.

Die größten Kostentreiber verstecken sich auch dieses Jahr hinter folgenden Zusammenhängen: Der Preis an der Strombörse sinkt und die niedrigeren Einnahmen müssen die Endkunden ausgleichen. Die daraus resultierenden Kostenverschiebungen machen für 2014 etwa 50% der Erhöhung aus. Zusätzlich werden immer mehr Industriebetriebe entlastet.

Quelle der Grafik: Bundesverband Erneuerbare Energien e.v., Hintergrundpapier zu EEG-Umlage 2014.

2014 übernehmen Haushalte und kleinere Firmen voraussichtlich um die 7 Mrd. Euro von diesen Großverbrauchern. Etwa ein Drittel der Umlagesteigerung ist auf die andauernde Ausweitung der Industrieprivilegien zurückzuführen.

Wir wollen diese Umschichtungen und versteckten Kosten auf der Stromrechnung sehen, um die wahren Gründe der Kostensteigerungen transparent zu machen. Helfen Sie mit und fordern Sie die zuständigen Politiker und Amtsträger auf, diese Forderung umzusetzen.

 

Versenden auch Sie unseren Appell:

Sehr geehrte Frau Merkel, sehr geehrter Herr Gabriel, sehr geehrte Fraktionssprecher für Wirtschaft und Verbraucherschutz und sehr geehrte Verantwortliche der Ministerien,

ich fordere mehr Klarheit bei der Darstellung der EEG-Umlage auf der Stromrechnung.

Seit 2010 steigen die sogenannten Differenzkosten fast jedes Jahr drastisch an. Bis 2009 haben wir Stromkunden für die Erneuerbaren Energien etwa 1,2 Cent Umlage pro verbrauchter kWh Strom über die Stromrechnung bezahlt. Für das Jahr 2010 wurden von uns 2,047 Cent pro kWh bezahlt, für 2011 sogar 3,53 Cent. 2012 waren es 3,59 Cent und 2013 explodierte die Umlage auf einen Stand von 5,277 Cent pro kWh. Aber bekommen die Anlagenbetreiber seit 2009 so viel mehr Vergütung für ihre eingespeisten Erneuerbaren Energien? Es scheint so, als würden wir seit 2009 das Fünffache an Ökostromproduzenten auszahlen.

Der Bevölkerung wird vermittelt, die Erneuerbaren Energien und die Photovoltaik im Besonderen wären die Preistreiber der steigenden Stromkosten.
Das ist nicht richtig. Fakt ist vielmehr, dass die Kosten für die Erneuerbaren Energien nur einen geringen Teil an der Umlagesteigerung ausmachen. Im Jahr 2009 haben wir Endverbraucher an alle Anlagenbetreiber, die unter das Erneuerbare Energien Gesetz fallen, 10,78 Mrd. Euro (mit allen zusätzlichen Kosten) ausbezahlt. Für 2013 waren als tatsächliche Kosten 18,73 Mrd. Euro prognostiziert, mit Liquiditätsreserve und Nachzahlung für 2013 sollen es 20,36 Mrd. Euro werden. Das ist nicht einmal das Doppelte, vor allem aber nicht das Fünffache im Vergleich zu 2009. Und für 2014 wurde nun eine Umlagesteigerung auf 6,24 Cent angekündigt.

Laut Studien geht diese neuerliche Steigerung höchstens zu etwa 15% auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurück. Die größten Kostentreiber der EEG-Umlage verstecken sich seit 2010 in rechnerischen Verschiebungen. Zum Beispiel sinkt der Strompreis an der Börse. Die niedrigeren Einnahmen müssen die Endkunden ausgleichen. Die daraus resultierenden Kostenverschiebungen machen für 2014 etwa 50% der Erhöhung aus. Zusätzlich werden immer mehr Industriebetriebe entlastet. 2014 übernehmen Haushalte und kleinere Firmen voraussichtlich um die 7 Mrd. Euro von diesen Großverbrauchern. Etwa ein Drittel der Umlagesteigerung ist auf die andauernde Ausweitung dieser Industrieprivilegien zurückzuführen.

Für die meisten Verbraucher ist die Zusammensetzung der EEG-Umlage ein Mysterium und die wahren Preistreiber bleiben für fast alle Augen unsichtbar. Ich weiß, dass die hauptsächliche Preissteigerung aus Kostenverschiebungen resultiert und fordere Sie auf, diese Faktoren für alle auf der Stromrechnung klar und verbindlich sichtbar zu machen. Dort soll neben realen Kosten (Vergütungszahlungen, Prämienzahlungen, Offshore-Haftungsumlage, Liquiditätsreserve, etc.) auch stehen, welcher finanzielle Mehraufwand durch die gesunkenen Börsenpreise entsteht und wie sich die weiträumige Entlastung der Industrie auswirkt.
Diese E-Mail wird verschickt an: Dr. Angela Merkel, Sigmar Gabriel, Ministerium f. Wirtschaft und Energie, Wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktionen, Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Verbraucherschutzpolitische Sprecher der Bundestagsfraktionen.

 

unterstützt von:

Netzwerke

Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz
Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen
Clean Energy Project

Initiativen

AntiAtomBonn

urgewald
E.F. Schumachergesellschaft für politische Ökologie e.V
David gegen Goliath e.V.
NürnbergerEnergiewendebündnis
GreenCityEV
Agenda 21 in Hadern
UmweltnetzMünchenOst
Energie Hadern e.V.
Solarpark_Muenchen
Tagwerk
Initiative Mahnwache Altdorf
ErgOn
 

Unternehmen

www.projekt21plus.de - ökostromwechsel
Naturstrom
Solaranlagen-Portal

Persönlichkeiten

Dr. Axel Berg
Vorsitzender der deutschen
Sektion von EUROSOLAR

MdL Angelika Beer
energiepolit. Sprecherin Piratenfraktion Landtag
Schleswig-Holstein

… und viele mehr