Der Blackout des Monats wird im Juni 2013 vergeben an:
Dr. Barbara Meyer-Bukow, Sprecherin von Vattenfall
Ihre Worte:
„Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Wolke über Moorburg ziehen würde, weil die Windverhältnisse anders waren als erwartet.“
(taz am 20. Juni 2013)
Fachliche Begründung:
Die Aussage von Frau Meyer-Buckow bezieht sich auf eine Dunstwolke, die sich am Dienstag den 18. Juni, von vormittags bis Mitternacht in Moorburg festgesetzt hatte. Anwohner berichteten von Kopfschmerzen und Husten. Kinder waren wohl besonders betroffen.Der unangenehme Dunst und Geruch entstand in dem nahe gelegenen Steinkohlekraftwerk von Vattenfall, das sich derzeit noch in der Bauphase befindet und 2014 in Betrieb gehen soll
Kohlekraftwerke sind bekannt als besonders klimaschädlich. Sie haben aber auch noch viele weitreichende, negative Folgen für die Anwohner. In der breiten Öffentlichkeit wird leider zu selten die unmittelbare gesundheitliche Bedrohung der Nachbarschaft thematisiert. Trotz Filter entweichen im regulären Betrieb durch die Schornsteine Stickoxide, Schwefeloxide, Feinstäube und auch Schwermetalle. Eine zusätzliche noch drastischere Belastung entsteht durch den Transport der Kohle, oder wenn die Kohle im Lager bereits Brand fasst und die gesamten Schadstoffe ungehindert in die Luft und somit zu den Anwohnern gelangen, was in heißen Sommern durchaus schon passiert ist.
Es ist schon erstaunlich, dass Vattenfall ein gesundheitsschädigendes Gift einfach in die Atmosphäre entlassen darf. Es wäre allerdings mindestens zu erwarten, dass die zuständigen Arbeiter und Behörden mit Umsicht die Wetterverhältnisse berücksichtigen und die Nachbarn informieren.
Normalerweise laden neue Nachbarn zu einem freundschaftlichen Umtrunk oder bringen Blumen vorbei. Auf jeden Fall wechseln sie ein paar Worte zum Kennen lernen. Vattenfall bietet – wie so oft – einen besonderen Begrüßungscocktail. Der Vorfall fördert bestimmt keine gute Nachbarschaft. Er hinterlässt hoffentlich keine gesundheitlichen Schäden, sicher aber einen unangenehmen Beigeschmack.
Was ist der Blackout des Monats?
Der Blackout des Monats (BOM) kürte irritierende Bemerkungen aus Politik und Wirtschaft zum Thema Strommarkt und Energiewende.
Pokal war eine Taschenlampe mit Dynamo, die dem „Gewinner“ künftig als wegweisendes Licht und Sicherheit dienen sollte.
Viele interessierte Bürger suchten Zitate des laufenden Monats. In der Nacht auf den ersten Werktag des Folgemonats wurde der BOM jeweils gekürt.